Raps ist eine Schlüsselpflanze für die Produktion von Speiseöl, Biokraftstoffen und Tierfutter. Seine Preise und Marktanteile werden maßgeblich durch Energiemärkte, Klimabedingungen, politische Förderung erneuerbarer Energien und globale Nachfrage beeinflusst.

Aktuelle Preisentwicklung (2021–2023):

  • 2021: Preise lagen bei 500–600 USD pro Tonne, begünstigt durch stabile Ernten und moderate Nachfrage nach Biokraftstoffen.
  • 2022: Deutlicher Anstieg auf 700–800 USD/Tonne infolge des Ukraine-Kriegs (Exportausfälle aus der Ukraine), Hitzewellen in Kanada ("Dürre 2021") und hoher Energiekrise, die Biokraftstoff-Nachfrage verstärkte.
  • 2023: Entspannung auf 550–650 USD/Tonne, dank gesteigerter Produktion in Kanada und der EU. Volatilität bleibt jedoch durch Lagerbestandsengpässe und Klimarisiken bestehen.

Top-Exporteure und Marktanteile (2023):

  1. Kanada: Führend mit ca. 35% der globalen Exporte, gestützt auf große Anbauflächen und Hochleistungssorten.
  2. EU: Rund 25%, angetrieben durch Biokraftstoff-Subventionen und starke Nachfrage (v. a. Deutschland, Frankreich).
  3. Ukraine: 12%, trotz kriegsbedingter Logistikprobleme (Einschränkungen im Schwarzmeer-Export).
  4. Australien: Etwa 10%, mit Fokus auf qualitativ hochwertigen Raps für asiatische Märkte.
  5. Russland: 8%, Ausbau der Exporte trotz internationaler Sanktionen.

Ausblick:
Die Nachfrage nach Rapsöl für Biokraftstoffe (EU-Richtlinien, CO₂-Reduktionsziele) und pflanzliche Proteinfuttermittel wird den Markt langfristig prägen. Gleichzeitig gefährden Klimaextreme (z. B. Dürren in Nordamerika) und politische Unsicherheiten (Exportbeschränkungen) die Stabilität. Züchtung trockenresistenter Sorten und nachhaltige Anbaupraktiken gewinnen an Relevanz.

Raps bleibt ein strategisches Agrarprodukt – an der Schnittstelle von Ernährung, Energie und Klimaschutz.